Von Kanonen und Spatzen ...

Am Anfang war der Wunsch, und der war gross: es sollte Induktivität, Kapazität und Widerstand messen können, bei C und L bitteschön auch noch den Serien- bzw. Kupferwiderstand - und so entstand der hier schon reichlich gerupfte Prototyp eines LCR-Messgerätes - oder genauer gesagt das Analog-Frontend dafür:


Die IC's wurden wohl anderweitig dringender gebraucht...

Obwohl das Projekt wohl kaum fortgesetzt wird, das Prinzip in Kürze: Ein externer Oszillator taktet Binärzähler, deren Ausgänge über gewichtete Widerstände auf zwei Tiefpassfilter geführt sind. Mittels eines CMOS-Schalters wird eines der beiden so erzeugten Sinussignale als Messfrequenz gewählt und je nach Messbereich direkt (R) oder über einen Integrator (C,L - 90-Grad-Phasenverschiebung!) zu einem Verstärker geleitet, der das Messobjekt mit einer entsprechenden Spannung bzw. einem entsprechenden Strom beaufschlagt. Strom durch bzw. Spannung über das Messobjekt werden anschliessend verstärkt und mit einem Synchrongleichrichter, der aus zwei weiteren CMOS-Schaltern, welche ebenfalls durch die eingangs erwähnten Binärzähler gesteuert werden, besteht, gleichgerichtet. Schliesslich wird mit einem ICL7109 12-bittig digitalisiert und dann sollte ausgewertet werden - dazu kam es jedoch nie, die gezeigte Platine wurde statt des A/D-Umsetzers lediglich mit einem LCD-Panelmeter verbunden, die Steuereingänge fest verdrahtet und getestet.

5 Jahre später

brauchte ich wieder einmal ein Induktivitätsmessgerät. Eine kurze Internetrecherche förderte auch einige Projekte zu Tage, die mir brauchbar erschienen. Allerdings hatten viele davon eines gemeinsam: sie waren fast identisch. Ich habe mich letztlich für die Variante von Phil Rice entschieden, die unter http://ironbark.bendigo.latrobe.edu.au/~rice/lc/ zu finden ist. Dort wird auch auf den eigentlichen Ursprung dieses Designs eingegangen. Der Referenzkondensator ist in meinem Aufbau ein Glimmertyp geworden, für den Spannungsregler habe ich einen Low-Drop-Typen verwendet, um die Batterie so gut wie möglich auszunutzen, und dies gleich im doppelten Sinne, da der verwendete Typ eine deutlich geringere Ruhestromaufnahme als der 7805 hat. Das Kontrast-Poti, das auf den folgenden Fotos meiner Platine noch zu sehen ist, habe ich letztlich durch zwei Festwiderstände ersetzt.


Der Glimmerkondensator hat sich gelohnt: das Messobjekt ist ein 10nF, 1%-Kondensator


Und hier sieht man das gute Stück auch von seiner blauesten Seite

Links

http://ironbark.bendigo.latrobe.edu.au/~rice/lc/